Ursprünglich wollte ich ja nur einen kurzen Kommentar zum Blog-Artikel „Es muss sich was ändern“ von @saschagrafie schreiben. Ich kenn das Problem schließlich nur zu gut. Und ich wette, es geht vielen Geeks so. Schließlich sitzen wir mit Vorliebe vor dem Rechner und hacken was zusammen. Ob nun Programmierung oder Journalismus im eigenen Blog… Man(n und auch Frau) sitzt. Und Abends auch noch vor dem Fernseher, um Doctor Who anzuschauen, zum Beispiel 😉
Jetzt ist aus dem kurzen Kommentar halt ein eigener Artikel zum Thema Abnehmen geworden. Vielleicht interessiert es euch ja, wie und warum ich gute 15kg abgenommen habe.
Im Prinzip ging es mir wie meinem Namensvetter. Man wird älter, arbeitet, wird träger, sitzt gern daheim und schaut TV und futtert lecker Chips, oder hackt was am Rechner zusammen… und die Murmel wird größer, man selbst schwerer… und noch träger. Hatte ich mit Mitte zwanzig mal 78 kg gewogen, habe ich so im Q1/2012 die 40 Jahre, aber leider auch die 100 kg-Marke knapp überschritten. Und so sehr ich mir vorher auch immer eingeredet habe, dass ich „demnächst“ mal was machen muss, weniger Chips, mehr Salat, so wenig ist geschehen. Bis dahin. Denn DREI-stellig… das ging irgendwie gar nicht. Ich konnte mich plötzlich auch selbst nicht mehr so im Spiegel angucken.
Fragt sich nur, was tun!? Sport und Ernährung heißt das Zauberwort wohl. Ich bin aber kein Freund spezieller Diäten. Es sollte ja schon nachhaltig sein und Diäten hört man ja irgendwann wieder auf. Ganz im Gegenteil esse ich eigentlich alles, was mir so unter kommt. Ob Mac, Pommes, oder frische Brötchen; Pizza, Aufläufe, Nudeln in allen Varianten. Essen kann ich eigentlich immer. Und viel. Und nun? Ich bin da pragmatisch: Letztlich muss man am Tag wohl mehr Kalorien verbrauchen, als man zu sich nimmt. IMHO kommt es nur darauf an. Gesund wird die Ernährung quasi von alleine, denn nur was gesund ist, hat wenig Kalorien. Okay, das ist stark vereinfacht. Aber wenn man sich nicht nur von Pommes und Currywurst ernährt, sondern auch mal Gemüse und ein wenig Obst zu sich nimmt, passt das schon einigermaßen.
Trotzdem war das kein Selbstläufer. Ich musste echt nachhalten, was ich so esse. Am Anfang ziemlich genau – was sehr lästig ist – und später nur noch so grob. Dazu habe ich als technische Hilfe die iOS App „CaloryGuard Pro“ genutzt. Bin halt doch auch Geek 😉 Da trägt man mal jede Scheibe Brot ein. Und die 5g Butter. Und die Putenbrust. Den Löffel Öl im Salat, usw.usf. Vor Allem die m&m’s darf man nicht vergessen. Und die – kurz auf die Küchenwaage geschmissene – Schüssel Chips. Dann sieht man sehr schnell, wieviele Kalorien man mit sehr wenig „Nahrung“ zu sich nehmen kann 😉 Und ist die Tagesdosis erreicht, wird die Zahl rot schauder.
Dann war da noch die Sache mit dem Sport. Auf Vereine hab ich keine Lust. Ist einfach nicht mein Ding. Also brauche ich was, das ich alleine machen kann. Und möglichst ohne großen Aufwand. Stundenlang erst wohin fahren klappt nicht. Wii Sports war leider auch nicht von Dauer, sondern ist höchstens mal ein netter Zeitvertreib. Joggen find ich sch$#&§. Aber Radfahren geht vielleicht. Also habe ich mir ein neues Rad gekauft. Aber kein Mountainbike, weil ich eher der Geschwindigkeitstyp bin. Rennrad war mir aber erstmal zu viel des Guten. Also habe ich ein Fitnessbike. Das ist in dem Fall eigentlich auch ein Rennrad, mit 2cm Reifen, 9,8 kg Gewicht, aber mit geradem Lenker und Scheibenbremsen. Erstmal preislich in der unteren Mitte, denn man weiß ja nicht, ob ich das wirklich durchhalte.
Habe ich aber 🙂 Ich bin im Sommer zwei mal die Woche auf dem Rad. Mindestens. Für jeweils eine Stunde und so 23/24 km/h im Schnitt. Wenn ich keine Lust habe, auch mal nur eine halbe Stunde. Ist besser als nix. Natürlich hat der Geek auch hier eine App, um das zu verfolgen. In dem Fall Runtastic Roadbike Pro. Seit letztem Sommer auch mit Trittfrequenzmesser. Mit Zusatzakku hält das ein paar Stunden mit GPS-Nutzung und voller Helligkeit durch und ersetzt mir den normalen Fahrrad-Tacho. Aber auch in CaloryGuard trägt man das Stündchen „intensives Radfahren“ mal ein. Das gibt nämlich zusätzliche Kalorin, die man verfuttern darf. Und Essen ist halt eine Leidenschaft.
Aber beides zusammen hat geklappt. Ich habe in einem Jahr so gute 10 Kilo abgenommen. Und dieses Jahr (2013) auch noch mal so 5-7 kg. Und aktuell schwankt mein Gewicht so zwischen 83 und 85 kg. Aaaber… Im Gegensatz zum letzten Winter, in dem ich fast nichts gemacht, und dann wieder 3 kg zugenommen habe, bin ich diesen Winter zwei mal die Woche im Fitnessstudio. Kein so’n 50 € Ding. Das wäre mir zu teuer und der Druck, dass ich ja gehen muss zu hoch. Ich zahle 25 €. Dafür brauche ich mit dem Auto 15 Minuten vom Büro bis dort. Aber erstaunlicherweise klappt das im Moment auch 🙂 Ich übertreibe es nicht und bin dann so ein Stündchen dort. 10 Minuten Rad zum aufwärmen (interessanter Weise finde ich Radfahren in geschlossenen Räumen auch sch$#&§). Dann vier oder fünf Muskelübungen zum Ausgleich und am Ende 20 Minuten Laufband. (Das ist komisch, aber drinnen Laufen, finde ich besser, als drinnen Radfahren und als draußen Laufen).
Würde ich das nicht machen, hätte ich bestimmt schon wieder 4-5 kg drauf. Ich könnte grad den ganzen Tag nur essen und muss langsam wieder etwas vorsichtiger werden. Denn das eigentlich Ziel liegt noch etwas weiter unten. Ich hätte gern so knappe 80 kg. Dann ist alles okay. Und das kriege ich kommendes Jahr auch noch hin.
Ich fange morgens etwas früher im Büro an und komme – meistens – dafür auch früher raus. Selbst mit Radfahren, oder Fitenessstudio bin ich nicht soo spät daheim, dass ich gleich ins Bett müsste. Das würde mich nämlich auch nerven.
Letztlich ist es der innere Schweinehund, der einen Anlass braucht, um überwunden zu werden. Beim Gewicht war es die dritte Stelle vor dem Komma. Dann wollte ich abnehmen. Richtig. Nicht so ein bisschen. Beim Rauchen war es ein laaanger Prozess vom Wissen, dass es ungesund, gefährlich, teuer, unnütz, stinkend, nervend und sonst noch was ist, bis zum „JETZT hör ich auf“. Von heute auf Morgen. Ohne Hilfsmittel. Weil es mich einfach nur noch genervt hat. Sollte ich jetzt was reimen, würde ich es mal mit „Ohne Nerv, kein Verve“ versuchen. Man muss es wollen. Sonst wird’s nix. Zum Glück hat mein „Wollen“, lange genug angehalten. Und das wünsche ich auch @saschagrafie. Und allen Anderen, die einfach mal jemanden hören wollen, bei dem es – bis jetzt – geklappt hat, oder die zumindest fast da sind, wo sie hin wollen 🙂
P.S. Wer die Überschrift nicht verstanden hat, dem sei ein Besuch der Website „The Geek Code“ empfohlen 😉
P.P.S. Sehr zu empfehlen ist auch der Artikel von @Sternrubin, denn wie schreibt sie so schön auf ihrem Gartenelfen-Blog: „Abnehmen beginnt im Kopf!„
ich kann dir für den part des sports die app fitstar empfehlen. nutze sie seit einigen tagen auch und zusätzlich zu meinem sonstigen sport
Hi Sascha,
Dein Artikel ist sehr interessant und drückt genau das aus, was ich darüber denke. Man darf sich selbst nicht allzu großen Druck aufbürden, allerdings muss man das Abnehmen schon selber richtig wollen.
Auch geht Abnehmen nicht ohne Bewegung. Gerne versucht die Werbung ja das Gegenteil zu verbreiten, dass Abnehmen einfach nur so klappt, ganz ohne Sport. Doch das halte ich für absoluten Blödsinn. Ohne Bewegung funzt es eben gerade nicht!
Schön, dass Du Andere an Deinem Erfolg teilhaben lässt. Ich muss zwar nicht abnehmen, finde Deine Erfahrungen aber sehr interessant und sie sind sicherlich für Andere sehr hilfreich und ein Ansporn dafür, das Unterfangen Abnehmen nun wohlgemut selbst anzugehen.
Vielleicht gefällt Dir ja auch mein Artikel zum Thema im Gartenelfen-Blog. 🙂
Für demnächst habe ich noch eine Fortsetzung geplant.
Liebe Grüße
Maria
Ich danke dir für den Kommentar! Deinen Artikel hatte ich schon gelesen und fand ihn toll. Das war hier doch gleich mal eine Ergänzung mit Link wert. Vielleicht können wir dem ein oder anderen helfen. Dann hätte es sich schon gelohnt. Und auf deine Fortsetzung freue ich mich schon. 🙂
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